09.05.2019

„Was hältst du eigentlich davon…“

So fing es an. Ganz gemütlich, beieinander sitzend, nebeneinander, völlig aus dem Zusammenhang gerissen:

„Was hältst du eigentlich davon,

wenn wir nach deinem Studium ein Jahr lang durch Europa reisen?“

Was ich davon halte?
MEGA!
Ich war begeistert! Ich wollte schon immer reisen, Länder und Städte auf ganz eigene Faust erkunden und nicht im Hotel sitzen und sich von den Animateuren bespaßen lassen. Zwar schreckte mich der Gedanke mit einem Wohnwagen zu reisen immer ab, da ich sie einfach schrecklich steril und unglaublich ungemütlich finde aber dafür fanden wir eine Lösung:

Wir bauen unseren eigenen Camper!

Gemütlich und wohnlich, ganz nach unseren Vorstellungen und auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Mehr Platz gibt er natürlich nicht her, aber er gibt den Platz so her wie wir ihn gerne hätten und das gemütlicher.

Die Idee gefiel uns immer besser!

Eine Idee reift.

Foren, Seiten, Gruppen, Beiträge, Vlogs, Blogs alles rund um vor der Reise, währenddessen und danach. Das Netz bietet so viel Input, Möglichkeiten, Vorschläge, Hilfestellungen, dass man schon fast gar nicht mehr weiß, wohin mit dieser Reizüberflutung UND man kann es jetzt schon kaum noch erwarten.

Die nächsten Abende bestand unser Abendprogramm darin, uns erst mal nach Fahrzeugen zu erkundigen. Weniger nach den Fahrzeugtypen sondern eher erst mal nach Länge und Höhe, breit sind sie ja fast alle gleich. Hier bieten die Sozialen Medien etc. so viele Empfehlungen, dass man nachher eigentlich gar nicht mehr genau weiß, was eigentlich richtig ist. Aber richtig ist erst mal nichts. Es kommt natürlich immer ganz stark darauf an, was will ich mit dem Fahrzeug machen, wo möchte ich hin und wie sind die Gegebenheiten dort.

Für uns muss es etwas hohes sein, da mein Liebling die 2 Metermarke kratzt und auch in unserem mobilen zu Hause für ein Jahr stehen können möchte. Daher fällt für uns natürlich das Argument, dass die Fahrzeuge nicht all zu Hoch sein sollten, um problemlos durch Tunnel oder unter Brücken durchfahren zu können raus. Wird der Tunnel oder die Brücke halt zum Problem. Na und? Wir haben ja Zeit. Steigen wir halt aus, schauen uns den Tunnel/ die Brücke an und fahren außen rum – trotzdem schön und vielleicht sogar noch viel schöner.

Als nächstes skizzierten wir mehrere Möglichkeiten, wie unser Begleiter von innen aussehen soll – oder eher könnte – denn die Ideen sprießten nur so vor sich hin. Wir überlegten uns fleißig was wir haben wollten und merkten schnell dass alles irgendwie keinen Platz hat. Also mussten wir aussortieren. Wichtig war uns ein anständiges Bett, da wir beide vorbelastet mit dem Rücken sind und sonst unsere Reise schnell beendet sein könnte. Eine Küche wollten wir auch fest im Camper platziert haben, denn wenn man ein Jahr unterwegs ist hat man sicher nicht nur gutes Wetter und so richtige Wild-Life-Camper sind wir nun doch nicht, dass wir auch bei Regen draußen kochen möchten. Und ganz wichtig war uns (nein eigentlich nur mir) ein Bad. Zumindest mal ein Raum mit Klo für Unterwegs. Aber die Idee fand auch bei ihm anklang und somit sollte es ein vollwertiges Bad mit Toilette, Waschbecken und Dusche werden.

Da nun der Platz eigentlich komplett vergeben war ging die Trickserei los. Wer wenig Platz hat muss Kreativ werden und das wurden wir. Ein ausziehbarer Tisch unterm Bett, der verschwindet wenn man ihn nicht braucht. Eine Trockentoilette um Wasser und nerven zu Sparen, da die Entleerung, wie die meisten Camper wissen, doch jedes mal ein Abenteuer für sich ist. Auf´s Dach soll eine Solaranlage für Strom und ein Dickes Wasserrohr in dem Wasser aufgeheizt werden kann, dass man dann zum Duschen verwenden kann…Und und und die Ideen nahmen kein Ende. Nun hatten wir einen Camper auf Papier und wussten aber gar nicht, ob das was wir uns da so vorstellen und aufmalen auch praktikabel ist. Wie groß ist denn ein „Raum“ 80 x 100 cm? Reicht das zum Duschen? Die Küche, reicht das so? Einschränken und reduzieren gar keine Frage aber schließlich möchte man sich ja auch wohl fühlen.

UND: Wie viel Strom braucht man, oder wie viel Wasser? Essen? Kleidung? Was nimmt man mit, was braucht man wirklich? Geld? An was muss man noch denken. Man beachte wir sind beide nicht die typischen Camper. Wir müssen uns also jede Information wirklich fast schon mühsam zusammensuchen. Sind wir vielleicht doch zu blauäugig?

Fragen über Fragen…

Ich wurde in meiner Euphorie immer wieder ein wenig gebremst doch Fabi war kaum noch zu halten. Er informierte sich, las stundenlang Berichte, plante, kalkulierte und ich fühlte mich teilweise schon abgeschrieben. 

Nach und nach sprachen wir auch immer häufiger mit unserer Familie darüber und bekamen auch hier noch mehr Input, Erfahrungen und Anregungen, die zu noch mehr Fragen führten.

Also wollten wir einfach mal „reinfühlen“ und was bietet sich da am besten an? Richtig: Wir gingen auf die Caravan Messe in Freiburg – klein und von uns aus eine halbe Stunde entfernt.

Caravan Live Freiburg

Eintritt bezahlt und ab rein! Voller Vorfreude und riesigen Erwartungen betraten wir das Messegelände und stürmten gleich auf den ersten Kastenwagen hin den wir sahen.

„Hmm – ganz schön klein“

Genauso schnell wie wir auf den Kastenwagen zustürmten, stellten wir auch fest, dass es 1. Unglaublich eng war, 2. Fabi sich ducken musste und 3. Auch überhaupt nicht ins Bett passte.

Die Enttäuschung darüber, dass all die Gedanken und Pläne umsonst waren stand uns glaube ich kurz aber doch sehr deutlich ins Gesicht geschrieben. ABER in den Hallen stand ja noch mehr herum…

„Ein Wohnmobil?“ – Ein Wohnmobil!

Nachdem nun klar war, dass der Kastenwagen für uns raus war schauten wir uns diverse Wohnmobile an. Entgegen aller Erwartungen waren viele gleich aufgebaut aber es gab tatsächlich auch Innenausbauten, die sich von der breiten Masse abhoben und uns sehr ansprachen. Das heiterte unsere Stimmung dann auch gleich wieder auf, denn unser Traum war somit doch nicht abgeschrieben.

Den Plan zu Reisen schoben wir dann auf Grund persönlicher Umstände erst einmal von uns… bis zum Sommer. Mit der Urlaubsplanung waren wir sehr knapp, da wir lange nicht wussten, wann meine Abschlussprüfungen stattfinden und diese einfach vorgehen. Als es dann soweit war und die Prüfungen abschlossen waren, hatten wir immer noch keinen Urlaub gebucht. Kurzer Hand griffen wir wieder unseren Plan vom Reisen auf, wieso denn auch erst nach dem Studium, wir könnten doch eigentlich schon mal in klein damit anfangen. Und langsam aber sicher reifte eine neue Idee heran, die uns immer besser gefiel.

Leider hatte niemand in unserem näheren Umfeld ein Wohnmobil, wir mussten uns also etwas anderen einfallen lassen.

„Wir Mieten, dann können wir einfach mal schauen, ob uns das überhaupt liegt.“

Also wollten wir schauen, ob wir auf die Kürze noch ein Wohnmobil zur Miete bekommen würden.

Ob das geklappt hat und wie es weiter ging, lest ihr im nächsten Artikel.

*dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.

Wie alles begann…

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert